Mercedes 280 SL Pagode
Versuchsfahrzeuge:
(Quelle & Copyright: Koellner SL-Service)
Versuchsfahrzeuge:
(Quelle & Copyright: Koellner SL-Service)
Mercedes 280 SL Pagode mit 6,3 Liter Motor (Baumuster: W 113/12):
Die kurze Historie des 280 SL 6.3:
Vom 3.- 5.Juli 1967` wurden werksseitig Versuchsfahrten auf der Nordschleife des Nürburgringes durchge-
führt. Das Besondere an diesen Versuchsfahrten waren nicht nur die Zeiten (Nordschleife 10:30 Min.),son-
dern auch die Eckdaten dieser Rakete mit Pagodendach:
6,3 Liter V8 Motor, 250 PS, verstärkte Längs- und Querträger,versetzte Lenkung,härtere Dämpfer, Dunlop-
Rennreifen, Hinterachsübersetzung i = 3,23, negativer Sturz an der Hinterachse ( bis -5 Grad ), Verbrauch
ca. 35 Liter/100Km. (Bei der Anfahrt zum Nürburgring auf eigener Achse waren es knapp 22 Liter/100Km).
Das Projekt entstand auf Veranlassung Rolf Uhlenhauts, wurde jedoch verworfen, der Wagen später ver-
schrottet (was damals leider üblich war).
Mercedes 280 SL Pagode mit Wankelmotor (Baumuster: R 113 W 33-29):
Die ebenso kurze Historie der Wankel-Pagode:
Das selbe Schicksal, allerdings erst nach 69000 gefahrenen Straßen -Testkilometern zwischen dem 18.6.
1968 und dem 23.10.1968 widerfuhr dem R 113 W 33-29, der ersten und einzigen Pagode mit Wankelmo-
tor (Typ M 50 F). Diese Version erreichte ebenfalls beeindruckende Fahrleistungen.
203 PS aus 3,36 Litern Kammervolumen, ein maximales Drehmoment von 28,6 mkp (bei 3500 upm),
V max = 205 Km / h und eine Beschleunigung von 8,7 Sekunden von 0 auf 100 Km/h waren die Eckdaten
der schnellen Wankel-Pagode.
Trotz dieser beeindruckenden (Dauer-) Leistungen wurde das Projekt nicht weiter verfolgt. Die Verbrauchs-
werte mit dem Motor M 50 F waren nur bei Geschwindigkeiten über 170 Km/h besser, als bei dem norma-
len Otto-Motor des 280 SE / SL (M 130). In unteren und mittleren Geschwindigkeitsbereichen verbrauchte
der Wankelmotor mehr Kraftstoff. Damit entfiel eines der wichtigsten Argumente für damalige Überlegung-
en in Richtung der Wankeltechnik.
Das Foto unten zeigt den 280 SL 6.3, erkennbar durch den breiten Buckel auf der Motorhaube.
